Über 100 Jahre Menk

Geschichte 
einer Qualitätsmarke

Ende des 16. Jahrhunderts erzählen die Annalen von einem Hen(rich) Johan(nes) Menchin oder Menck, der in Weißenberg und spater in Willingen den Lebensunterhalt für seine Familie als Ackermann erwirtschaftete. Viele Jahrhunderte werden seine Nachfahren das Gleiche tun. Sei es nun Adam (Johannes) Meng oder Minck.

Der 30jährige Krieg geht durchs Land. Doch die Familie bleibt der Landschaft verbunden. 1685 heiratet Johann Sebastian Menck (1659-1705). 1831 stirbt Johannes Laurentius in Oberroßbach im Alter von 75 Jahren. Napoleon zieht in dieser Zeit durch Europa. In Oberroßbach folgen die drei Generationen: Landmann Johannes Jakob Menk (1783-1806). Landwirt Johannes Menk (1813-82), Landmann Gustav l. Menk (1848-97) .

Die GEschichte einer Qualitätsmarke

Eine neue Zeit bricht an. Die Söhne Emil und Eduard Menk kennen die karge Landwirtschaft des hohen Westenvaldes von Kindesbeinen ari Im Siegerland lernen sie als Mauerpoliere, wie mit Kalkstein, Ton, Sand umzugehen ist Vermutlich dort sammeln sie die ersten Erfahrungen mit einem neuen, wasserbeständigen Mörtel.

Auf der südenglischen Halbinsel Portland hatte 1824 ein Joseph Aspdin eine Mischung aus Ton und Kalk zu Zement gebrannt, und zwanzig Jahre später brachte ein Isaac Charles Johnson diese Mischung aus Ton und Kalk zum Schmelzen, sie sinterte. Damit war der heute gebräuchliche Portland-Zement erfunden.

1904 wird die Zementwarenfabrik Gebrüder Menk OHG in OberroBbach gegründet. 1906 wird das Werk in Niederroßbach-Neustadt nahe dem Bahnhof fertig gestellt. Außer den üblichen Betonwaren werden Jauchegruben in großen Dimensionen gefertigt Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des 19.Jahrhunderts hinsichtlich Bodenqualität für die Landwirtschaft und Hygiene für die Bevölkerung schlagen sich nieder in Verordnungen des Staates Nassaus, der gleichzeitig den Bau solcher Anlagen mit Zuschüssen fördert.

Der erste Weltkrieg greift tief in die wirtschaftliche Entwicklung ein. Gestärkt werden kriegswichtige Industriezweige wie Metall-, Maschinen-, Elektro- und chemische Industrie. Die Firmengründer und die meisten ihrer Mitarbeiter werden bereits zu Beginn zum Kriegsdienst eingezogen.

Die Geschichte setzt sich fort

Emils Sohn Willy verlässt mit 14 Jahren die Schule, um die Firma mit einigen wenigen Mann durch die Kriegswirren zu führen, bis Vater und Onkel zurückkehren und in den zwanziger Jahren den Wiederaufbau vorantreiben könnem Willy Menk wird als Ingenieur und Baumeister ausgebildet.

Innovationen kennzeichnen seine Rückkehr ins Unternehmen: Fertigbetonteile müssen dort gefertigt werden, wo der Sand den neuen Anforderungen am besten genügt und wo wirtschaftlich gefertigt werden kann. Das Werk Monheim wird in Angriff genommen. Doch im Jahr 1939 marschiert Deutschland in Polen ein. Wieder werden die Männer aus den nichtkriegswichtigen Betrieben zu den Waffen gerufen. Anfang 1945 wird das Werk Monheim durch Bomben zerstört, der Wiederaufbau beginnt 1947. Britische und amerikanische Zone sind inauischen ein Wirtschaftsgebiet. 1949 sterben die Firmengründer Emil und Eduard Menk.

Für den Wiederaufbau wird alles gefertigt Müllkästen, Spülbottiche, Stahlbetonpfosten, Kabelformstücke, Zerlegbare Eisenbeton-Kabelschutzkanäle, Einfache Kabelhauben, „K” und „ M” -Steine, Eisenbeton-WinkeIbahn-Steigkanten. Spezialrinnen, Bankständer, Stallrinnen, Stallsinkkästen.

Erweiterungen, Modernisierungen, neue Produkte prägen die 60er Jahre. 1970 beginnen Entwicklungen, die für das heutige Unternehmen bedeutend sind: Der Vertrag zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik Polen wird unterzeichnet. Zunächst sind bei Menk jedoch die Folgen der anhaltenden weltweiten Energiekrise zu bewältigen, neue Märkte werden gesucht. 1977 nimmt das Zweigwerk in Zeven-Aspe den Betrieb auf. Drei Spezialmaschinen stellen Kläranlagen für Ein- und Mehrfamilienhäuser her Dieses Werk wird Vorbild für ein weiteres Zweigwerk: Landsberg bei Halle. Mit der deutschen Wiedervereinigung beginnt im Jahre 1991 auch für Menk ein neues Kapitel der Geschichte.

neue Produkte

Zweigwerk in Zeven-Aspe

Zweigwerk bei Landsberg

Marmor – Granit – Betonwerkstein

in Wuppertal-Hahnenfurth
Ein Steinbruch in Niederrobach, Westerwald bildete Ende des 19. Jahrhunderts den Grundstein der MenkSchen Betonsteinwerke GmbH & Co KG. Hier wurde Basalt für den Wegebau gebrochen. Im Jahre 1904 gründeten die Brüder Emil und Eduard Menk die Firma „Gebrüder Menk OhG” und produzierten Basaltuid für Gehwegplatten, Bordsteine, Rohre und Schachtbauteile. 1925 erfolgte die Verlegung des Firmen- Sitzes nach Westerburg. Zu dieser Zeit begann man bereits mit der Produktion von Stufen und Platten aus Kunststein.

Nachdem 1938 in Monheim, dem Sitz des heutigen Hauptwerkes, ein Gelände erworben und ein Betonwerk errichtet wurde, erfolgte 1956 durch den Kauf einer Gaststätte mit Saal in Wuppertal-Hahnenfurth, dem späteren Natursteinwerk, die Erweiterung von MENK. Die MenkSchen Betonsteinwerke in Monheim und Wuppertal erhielten in der Folgezeit diverse Patente zur Herstellung von Betonwaren sowie Betonwerkstein.

Den Schwerpunkt in Wuppertal bildeten die Produktion und der Einbau von Betonwerksteinteilen nach eigener Rezeptur. Gemäß DIN 18500 wurden gestampfte Winkelstufen mit und ohne Profil, Platten, Türgewände, Markierungssteine, Beeteinfassungen, Grabeinfassungen und Fensterbänke gefertigt.

Aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte in den 70er Jahren die Verlegung der Kunststeinproduktion nach Italien. Dort wurden weiterhin nach Vorgaben der Firma MENK Betonwerksteinteile unter dem Warenbegriff „Agglo-Marmor” hergestellt, Um den weiter wachsenden Ästhetikansprüchen des Marktes gerecht zu werden, entschloss man sich, neben Betonwerkstein auch Marmor und Kalkstein anzubietem Importiert wurde italienischer Marmor und Kalkstein wie Bianco Carrara, Trani, Travertin etc Aus Süddeutschland bezog man zusätzlich Jura-Kalkstein.

Vom Westerwälder Basalt zum chinesischen Padang

Seit dieser Zeit gehören namhafte Architekturbüros aus ganz NRW, öffentliche Auftraggeber, mittlere und große Bauunternehmen wie Hoch Tief, Philipp Holzmann. Walter-Bau usw. sowie Peek und Cloppenburg, die Bayer-Werke, Henkel-Werke, Ford-Werke zu den Kunden der Firma Menk in Wuppertal.

Die qualitativen Anforderungen des Marktes führten dazu, dass sich die italienische Natursteinindustrie in den nächsten Jahren verstärkt mit dem Thema „Granit” befasste, Problematisch waren damals aufgrund der Härte des Materials der Abbau und die Bearbeitung. Aber genau die Härte und Widerstandsfähigkeit macht ihn bis in die Gegenwert äußerst begehrt, Erst mit fortschreitender Weiterentwicklung der Abbau- und Bearbeitungstechniken wurde der Einbau von Granit in Treppenhäusern und Wohnräumen erschwinglich.

Zum Ende der 90er Jahre verstärkte die spanische Natursteinindustrie aufgrund enormer eigener Vorkommen die Vermarktung ihrer dukte. Hier hat MENK einen weiteren äußerst leistungsstarken Partner gefunden. 

Zum Einbau kommen preislich äußerst interessante Granite, Wie Gris Parga und Gris Nevada, welche dem inzwischen sehr auf Kosten fixierten, aber weiterhin sehr qualitätsbewussten deutschen Markt entgegenkommen.
Eine ebenfalls stark expandierende Nation im Bereich der Natursteinindustrie ist seit einigen Jahren China. Mit chinesischen Graniten, wie Padang, Cristallo und Padang Dark, konnte MENK neben den nach wie vor zum Einbau kommenden  Betonwerksteinen bereits viele Großprojekte erfolgreich realisieren.

Parallel zu den Großbaustellen im Raum Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet baut MENK seit ca. zwei Jahren verstärkt den privaten Komfortbereich aus. Angeboten werden unter anderem Küchenarbeits. platten, Bäder, exklusive Eingangsbereiche und Terrassen aus Naturstein. um flexibel auf Kundenwunsche reagieren zu können, wurde eigens ein neues Bearbeitungszentrum für Küchenarbeitsplatten und Waschtische gekauft.

Durch die beiden Standbeine „Grogprojekt” und „ Komfortbereich ” ist das Natursteinwerk Menksche Betonsteinwerke in Wuppertal auf die Anforderungen der Zukunft bestens vorbereitet.

Kleinkläranlagen im Zeichen der Hygiene und des Umweltschutzes

Die ersten genormten KleinkläranIagen als unbelüftete Ausfaulgruben baute MENK als “transportable Menk´s Frischwasser Klärgrube”. Dieses System bestand aus einem mehrstöckigen Behälter mit Schlammabsetzraum, verschiedenen Kammern und Ablauf in einer Schlammtauchkammer in Modulbauweise zum Anpassen an die örtlichen Gegebenheiten Nach dem Krieg baute MENK Dreikammeranlagen, wie sie mit leichten Änderungen auch heute gefertigt werden. Jn den ersten Jahren nach 1952 wurden verschiedene Bauweisen erprobt, wie z. B. Vierkammer-FauIgrube mit Belüftungsrinnen, Tropfkörper mit Schlackefüllung sowie Verrieselungsanlagen. Das Baugeschäft der Menk-Brüder Emil und Eduard zum Ausgang 19 Jahrhunderts beschäftigte sich im ländlichen Westerwälderraum unter anderem mit dem Bau von Jauchebehältern und Abortgruben.

Bei Gründung des Betonsteinwerkes 1904 erkannten die Brüder MENK die Möglichkeit, diese Gruben in Beton als Fertigteile herzustellen.  Die Montage der Teile vor Ort war für damalige unkompliziert und sparte Arbeits- und Stillstandszeiten. 1929 erstellte die Preußische Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene Richtlinien für Kleinkläranlagen. Hierbei wurde erstmals das gesamte häusliche Abwasser erfasst. Diese Richtlinien gaIten bis 1952 und wurden durch die DIN 4251 des LSA von den Ländern der Bundesrepublik als Bau- und Prüfgrundsätze anerkannt.

Anfang der Jahre wurde die Belüftungstechnik für Kleinkläranlagen eingeführt. Im Großraum Bonn war Bedarf an Neubauten durch die Regierungsstadt erste Priorität. Kanäle und kommunale Kläranlagen vvaren nicht vorhanden. Siedlungen und Appartementhäuser wurden durch MENK vollbioIogische Anlagen Typ „Rotox” entwässert. Viele dieser Anlagen sind heute noch in
Betrieb und werden von MENK-Fachmonteuren gewartet. Die Technik der Rotoxanlagen Iöste in den 70er Jahren die Tropfkörpertechnik mit Kreislauftechnik ab. Nach langer Einführurg der DIN 4261 Teil 2 wurde MENK am 30.06.93  das Prüfzeichen RA-1 3685 für vollbiologische Tropfkörperanlagen, aufgrund der praktischen Prüfung durch das RWTH Aachen erteilt.
Diese Technik hat MENK weiterentwickelt. Es folgte ein Prüfzecrhen Einbehälter-Tropfkörper. Bis heute hat MENK dem Sortiment verschiedene wasserbelüftete Techniken angsiedelt. Diese Klärsysteme haben Ablaufwerte, die weit unter den gesetzlichen Forderungen liegen und somit führend in Deutschland. sind Derzeit werden Membranfilteranlagen getestet, die in Zukunft angeboten werden

MENK – immer ein guter Grund

Zu Beginn 1904 wurde der heimische Basalt als Grundstoff zur Herstellung von  Gehwegplatten und Bordsteinen verwendet. Das Plattenmaterial erhielt den
Namen „Basaltuid”, ein aus gewaschenem, doppelt gesiebtem Hartbasaltsand, Splitt und Portlandzement gefertigtes Produkt. Die schon zur damaligen Zeit vorhandenen Maschinen produzierten unter hohem Druck Platten, die einer Natursteinplatte ebenbürtig waren. Die Rohstoffe führten die später in Westerburg ansässigen MENK-Brüder ins Rheinland. Hier war Bedarf an Plattenmaterial in den Großstädten und als Rückladung wurde verstärkt Rheinsand als Rohmaterial in den Westerwald verfrachtet. Als kostengünstiges Rohmaterial wurde – anstatt des Hartbasaltsandes – dem Beton vermehrt Rheinsand beigefügt. Dies führte auch 1936 zum Kauf des Firmengeländes am Monheimer Baggersee. Nun konnten die bekannten Betonteile an zwei Standorten mit gleicher Qualitat produziert werden.

Nach Kriegsende entwickelte sich ein guter Markt für die MENK-Produkte. MENK fertigte in den Werken Monheim und Wuppertal-Hahnenfurth mit drei Maschinen Plattenmaterial. In dieser Zeit meldete MENK im Patentamt München weitere Markennamen an:

  • 1955 Dolomitin
  • 1958 Basaltcwa
  • 1959 Menkin
  • 1959 Basbetin

In den 80er Jahren nahm der Absatz von Plattenmaterial im kommunalen Straßenbau rapide ab. Der Pflasterstein fand bei Behörden und Privatkunden mehr und mehr Gefallen. Bei den Menk´schen Betonsteinwerken entschied man sich zum Kaufes eines Pflasterautomaten der Firma Schlosser. Durch die Anschaffung einer Schindler-Stockmaschine im Jahre 1996 konnen die Pflastersteine oberflächig veredelt werden. Die Pflastersteine erhalten durch Verarbeitung von Granit und Marmorsplitt ein dem Naturpflaster ähnliche Oberfläche. Heute werden außerdem Ökopflastersteine. Hydrovariosteine sowie Rasengittersteine und Randsteine gefertigt. Fazit: Bei MENK-Produkten stehen Sie immer auf einem guten Grund.

Regenwasser – ein kostbares Gut

Umweltschutz steht bei MENK schon seit der Gründung 1904 an allererster Stelle.
Für Regenwasserentsorgung produziert MENK seit den 20er Jahren verschiedene Betonfertigteile. Diese sind z. B. Schachtringe mit Sickeröffnungen, Rohre porös oder mit Öffnungen für Rigolen. Seit den 70er Jahren wird Regenwasser aus behördlicher Sicht zu einem Entsorgungsproblem. Dies führte bei MENK zu generellen Überlegungen zum Thema Regenwasser. Das Sammeln von Regenwasser wurde bis in die 80er Jahre nur für den Zweck der Löschwasserzisternen betrieben. Hierfür produzierte MENK Schachtelemente, die zu Zisternengalerien zusammengebaut wurden. In den Folgejahren wird Regenwasser gespeichert, um es zum Auffrischen in Recyclingkreisläufen zu verwenden. Aber auch der Privatmann nutzt Regenwasser für die Bewässerung von Gärten sowie für die Toilettenspülung im Haushalt.
Den zunächst durch MENK entwickelten Grobfiltern folgt eine Reihe industriell gefertigter Feinfilter aus V2A-Stahl. Dies führte zu einer intensiven Nutzung von Regenwasser, auch im häuslichen Bereich. Die bis dato verwendeten Ringbaubehälter mussten durch Behälter aus einem Guss ersetzt werden.

MENK entschloss sich Mitte der 90er Jahre zum Kauf eines Behälterfertigers mit vollautomatischem Produktionsablauf. Heute werden Zisternen mit integrierten Filtern, beruhigtem Zulauf, Ablaufsiphon und sogar mit Retentionsabläufen deutschlandweit vermarktet. In Kombination mit unserem Ökopflaster sowie Hydrovariopflasterstein können alle Flächen eines Grundstückes durch MENK-Produkte schadlos von Regenwasser entsorgt werden. Somit wird das Grundwasser mit frischem Regenwasser angereichert und bei häuslicher Nutzung Geld gespart, frei nach dem Motto: Natur schützen, Natur nutzen.

Zukunftsvisionen

Europa wächst zusammen und braucht eine gesunde Umwelt mit sauberem Wasser. Und genau das wird in Zukunft knapp werden. Die Menk’schen Produktionsstätten arbeiten heute schon an Lösungen für die ständig wachsenden Umweltprobleme. MENK wird sich engagieren, in der Zukunft umweltgerechte Lebensbedingungen zu gestalten und natürliche Ressourcen zu schützen. Betriebsstätten außerhalb Deutschlands sind geplant. Für moderne Gestaltungswünsche ist das Werk Wuppertal bestens vorbereitet. Naturstein Oder Kunststein werden in ihrer Vielfalt zu Elementen aktueller Baukunst durch Hightech-Maschinen mit
handwerklichem Können gefertigt. 1 00 Jahre Kompetenz und Qualität in Beton, Klärtechnik und Naturstein.
Ein guter Grund für weitere 100 Jahre.

„Beton, ein phantastischer Baustoff, Phantasie und Kühnheit, das braucht er. Verweigert man die ihm, wird er stumpfsinnig, verfällt in die platteste Plattheit, denn das kränkt ihn. Die Kränkung widerfährt ihm überall dort, wo man nachahmt. “
Erhart Kästner, Aufstand der Dinge